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Blick in die Lernfabrik

EIT-Manufacturing und Möglichkeiten für Angehörige der Ruhr-Universität

Die Ruhr-Universität Bochum hat 2020 eine Mitgliedschaft im EIT Manufacturing erlangt. Diese erlaubt Forschenden, internationale Netzwerke zu etablieren, ihre internationale Präsenz zu steigern, an den regelmäßigen Ausschreibungen teilzunehmen und europaweit Innovationen und Veränderungen in der Fertigungsindustrie anzuregen.

Das European Institute of Innovation and Technology (EIT) ist eine unabhängige Körperschaft der Europäischen Union, die 2008 gegründet wurde, um europaweit Innovationen zu fördern. Das EIT bringt führende Unternehmen mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen zusammen, um dynamische grenzüberschreitende Partnerschaften zu bilden. Diese werden als Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities - KIC) bezeichnet und widmen sich jeweils der Suche nach Lösungen für eine bestimmte globale Herausforderung. Alle KICs haben das übergreifende Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit Europas auf unterschiedlichen Gebieten zu stärken.

EIT-Manufacturing

Das EIT-Manufacturing ist eine der neun Knowledge and Innovation Communities (KICs) des EIT. Dabei handelt es sich um eine autonome Kooperationspartnerschaft von Hochschuleinrichtungen, Forschungsorganisationen, Unternehmen und anderen Akteuren des Innovationsprozesses, die sich zu einem strategischen Netzwerk zusammenschließen. Die KIC basiert auf einer gemeinsamen mittel- bis langfristigen Innovationsplanung, um die strategischen Ziele des EIT und der Europäischen Union im Bereich der Fertigung zu erreichen.

Das EIT-Manufacturing verbindet aktuell mehr als 130 Partner aus Wirtschaft (große Unternehmen, KMUs, Start-Ups) und Forschung (Universitäten und Forschungseinrichtungen), um den Herausforderungen der Fertigungsindustrie gerecht zu werden und neue Möglichkeiten zur Stärkung von Akteuren auf dem Gebiet der Fertigung durch Innovations- und Bildungsmaßnahmen sowie durch die Unterstützung von StartUps und KMUs zu schaffen.

Struktur und Gremien

Grundsätzlich unterliegt die KIC EIT Manufacturing aufgrund des Partnerschaftsrahmenvertrages (Framework Partnership Agreement, FPA) dem EIT als übergeordneter Körperschaft. Das EIT bewilligt den Business Plan und die Strategische Agenda der dazugehörigen KICs.

Das EIT Manufacturing hat eine hierarchische interne Struktur, bei der die Mitgliederversammlung (Partner Assembly) an der Spitze verankert ist. Die Versammlung bewilligt alle strategisch relevanten Entscheidungen, die durch den Aufsichtsrat (Supervisory Board) vorgeschlagen werden. Dazu gehören zum Beispiel der Umfang der Mitgliedsbeiträge, der Business Plan (die Geschäftsstrategie des Vereins, einschließlich des geschätzten Budgets, mit einer jährlichen oder mehrjährigen Übersicht über die Investitionen und Erträge auf der Grundlage der wichtigsten Leistungsindikatoren) und die strategische Agenda der KIC (ein strategisches Dokument, das die Ziele des EIT Manufacturing in den Bereichen Bildung, Forschung, Innovation und Unternehmensgründung für einen Zeitraum von sieben Jahren definiert und einen Fahrplan für die Umsetzung dieser Ziele enthält).

Struktur des EIT Manufacturing

Zur Struktur des EIT Manufacturing gehören folgende Organe:

Die Mitgliederversammlung ist das höchste Organ des Vereins. Sie findet mindestens einmal pro Jahr statt. Jedes Mitglied, das zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung seinen Mitgliedsbeitrag rechtzeitig entrichtet hat, ist stimmberechtigt.

Der Aufsichtsrat setzt sich aus mindestens drei (3) und höchstens elf (11) Mitgliedern, die von der Mitgliederversammlung ernannt werden, zusammen.

Das Management-Team besteht aus einem Chief Executive Officer (CEO), einem Chief Operating Officer (COO) und den CLC Direktoren, die für die Umsetzung der Ziele des EIT Manufacturing in den sechs strategisch zugeordneten Regionen zuständig sind. Das Management-Team ist für die Umsetzung der Strategie des Vereins, die Durchführung des Geschäftsplans und die Verwaltung der KIC verantwortlich.

Standorte

EIT Manufacturing hat seinen Hauptsitz in Paris-Saclay und verfügt über fünf Co-Location Centres (CLCs) in ganz Europa. 2022 soll ein neues CLC in Athen entstehen. Deutschland ist dem CLC Central mit Sitz in Darmstadt zugeordnet. Die Aufgabe der CLC ist es, die Mitgliedsorganisationen in der Region durch Beratung, Netzwerk- und Infoveranstaltungen und Unterstützung bei der Antragstellung zu stärken.

Kontakt EIC CLC Central

Förderlinien

Das EIT Manufacturing veröffentlicht regelmäßig Ausschreibungen (normalerweise 1-mal im Jahr, ab 2023 erfolgt die Ausschreibung 2mal jährlich), die auf spezifische Herausforderungen der Fertigungsindustrie ausgerichtet sind. Seit 2022 haben alle Mitglieder eine Möglichkeit über die Plattform Agora ihre Ideen bezüglich der Schwerpunkte der kommenden Ausschreibungen einzubringen.

Innovation

Dies sind Projekte, die innovative Technologien, Dienstleistungen oder Produkte auf den Markt bringen und in den nächsten 1 bis 2 Jahren zur Gründung eines lebensfähigen Unternehmens führen. Der Schwerpunkt liegt auf bahnbrechenden Innovationen, die einen ausreichenden Reifegrad erreicht haben und einen zusätzlichen Schub benötigen, damit ein Unternehmen daraus entstehen kann. Vom Projekt wird erwartet, dass dieses ein neues Produkt, ein neuer Prozess oder eine neue Dienstleistung zur Marktreife bringt und dabei mindestens TRL = 7 -9, IRL = 4-5 und SRL = 4 erreicht.

Education

Dies sind Bildungsmaßnahmen zur Weiterbildung und Umschulung von Mitarbeiter*innen der Fertigungsbranche sowie von Mitgliedern des EIT und Maßnahmen zur Steigerung des gesellschaftlichen Interesses und Engagements für das verarbeitende Gewerbe in Europa. Dazu gehören folgende Bereiche:

  • Empower: Durchführung von Master- und PhD-Programmen mit dem EIT-Label und Berufsausbildung zur Entwicklung eines hochwertigen Lernangebots für Studierende und Fachkräfte;
  • Connect&Transform: Schaffung von Infrastrukturen und Lernerfahrungen für Einzelpersonen und Organisationen, die eine Vernetzung innerhalb der Innovationsgemeinschaft des verarbeitenden Gewerbes anregen. Dazu gehören auch Maßnahmen zur Qualifizierung, Weiterbildung und Umschulung, z.B. durch kurze Online-Weiterbildungen für Arbeitskräfte und Unterstützung für Lehr- und Lernfabriken;
  • Engage: Einbeziehung von Schülern, Jugendlichen und der Gesellschaft im Ganzen, um Anziehungskraft und Engagement für die Fertigungsindustrie zu schaffen.

Business Creation

Die Entwicklung und Umsetzung von Programmen, die auf die Bedürfnisse von StartUps und ScaleUps (CREATE und ACCELERATE) und von KMUs (TRANSFORM) ausgerichtet sind:

  • Create: Diese Förderlinie zielt auf die Bedürfnisse der Unternehmen in der Anfangsphase ab und unterstützt Jungunternehmer bei der Gründung von StartUps (weniger als 2 Jahre alt, geringe kommerzielle Einnahmen);
  • Accelerate: Ziel dieser Förderlinie ist es, vielversprechende europäische Unternehmen der Fertigungstechnologie zu stärken und zu vergrößern;
  • Transform: Ziel dieser Förderlinie ist die Umgestaltung bestehender Unternehmen in Europa durch den Wechsel zu neuen Technologien und Geschäftsmodellen. Das Programm richtet sich an etablierte Unternehmen in der der Fertigungsindustrie.

Regional Innovation Scheme

Dieses zielt darauf ab, die Beteiligung an Aktivitäten der KIC zu erweitern und die Wirkung des EIT-Manufacturing in innovationsschwachen Ländern zu stärken.

Die regulären Ausschreibungen werden einmal im Jahr veröffentlicht und haben ein zweistufiges Bewerbungsverfahren.

HEI Initiative

Die Higher Education Institutes (HEI)-Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, indem Innovation und unternehmerisches Know-How an Hochschuleinrichtungen gefördert werden. Die Ausschreibung wird einmal jährlich veröffentlicht und fördert internationale Hochschulverbünde. Beispiele geförderter Projekte finden Sie hier.

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