Maria Pohn-Lauggas schloss ihr Soziologiestudium 2004 an der Universität Wien ab. 2012 folgte dort die Promotion. 2013 bis 2016 war die Forscherin Hertha-Firnberg-Stelleninhaberin am Institut für Soziologie an der Universität Wien, gefördert vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF, dem dortigen Pendant zur Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2017 bis 2018 war sie Senior Research Fellow am Institut für Soziologie der Universität Wien. 2018 bis 2024 war Maria Pohn-Lauggas Juniorprofessorin für Methodenplurale Sozialforschung am Institut für Methoden und methodologische Grundlagen der Sozialwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Im Herbst 2024 wechselte sie als Heisenberg-Professorin für Qualitative Methoden der Sozialforschung an die Ruhr-Universität Bochum.
Maria Pohn-Lauggas erforscht kollektive Gewaltvergangenheiten und deren Auswirkungen auf gegenwärtige Gesellschaften. In ihrem Blickpunkt steht zum einen die Verfolgung bestimmter Gruppierungen im Nationalsozialismus, etwa Homosexuelle, sogenannte Asoziale oder die Zeugen Jehovas, zum anderen die Sklaverei und der Sklavenhandel in bestimmten Regionen in Ghana und Brasilien. Aus ihrer Herangehensweise ergibt sich jeweils ein internationaler Rahmen. Das Heisenberg-Projekt, für das sie mit ihrer Professur gefördert wird, steht unter der Leitfrage: „Wie können qualitative und interpretative Methoden in Kontexten kombiniert werden, die durchzogen sind von Tabuisierungen, kollektiven Gewalterfahrungen und spezifischen Herrschaftsverhältnissen?“
Maria Pohn-Lauggas ist Biografieforscherin. Eines ihrer Haupterhebungsinstrumente ist das biografisch-narrative Interview in Kombination mit Familiengesprächen, teilnehmender Beobachtung, Diskursanalyse bis hin zur visuellen Soziologie, also der Analyse von Bildern und Interviews über Bilder, die unsere Erinnerung maßgeblich prägen.