Einsamkeit
Eine Frau sitzt allein auf einer Treppe am Wasser

Was Orte einsam macht

In ihrem ERC-Projekt LOTIS erforscht Maike Luhmann, in welchem Verhältnis Orte und Einsamkeit stehen. Daraus will sie auch Hinweise ableiten, wie man gegen Einsamkeit angehen kann.

Maike Luhmann schlägt ein neues theoretisches Modell vor, das die momentane Einsamkeit einer Person damit verknüpft, wie sie die Orte subjektiv wahrnimmt, an denen sie sich im Alltag aufhält. Sie nimmt außerdem an, dass die Wahrnehmung von Orten wiederum von den objektiven, beobachtbaren Merkmalen dieses Ortes und den Merkmalen der Person beeinflusst wird. Außerdem spielen deren Mobilitätsmuster eine Rolle, also wie oft, wie lange und in welcher Reihenfolge die Person Orte besucht.

In ihrem ERC-Projekt wird die Forscherin zunächst eine Taxonomie entwickeln, die es ermöglicht, die wahrgenommenen Merkmale von Orten systematisch und umfassend zu beschreiben. In einem partizipativen Teil des Projekts sollen diese Beschreibungen auf Orte der Stadt Bochum angewandt werden. Darüber hinaus umfasst das Projekt eine Längsschnittstudie, in der Teilnehmende ihren Standort per GPS verfolgen und viermal innerhalb von drei Jahren ihre Wahrnehmung des aktuellen Standorts und ihre momentane Einsamkeit festhalten. In Labor- und Feldexperimenten will Maike Luhmann darüber hinaus die kausalen Prozesse analysieren, die Orte mit Einsamkeit verbinden.

Die in LOTIS gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Entwicklung evidenzbasierter Interventionen und öffentlicher Maßnahmen gegen Einsamkeit genutzt werden.

Prof. Dr. Maike Luhmann

Maike Luhmann hat die Professur für Psychologische Methodenlehre an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität inne.

Preisträgerin

Bildliche beispielhafte Darstellung eines Dokuments.
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