Preisträger Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün

Biopsychologe Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft hat den Leibniz-Preis 2013 erhalten.

Onur Güntürkün
Porträt von Onur Güntürkün

Onur Güntürkün wurde im Jahr 1958 in Izmir, Türkei geboren. 1975 nahm er ein Psychologie-Studium an der Ruhr-Universität Bochum auf, dem er eine Promotion zur funktionellen Organisation des visuellen Systems bei Tauben anschloss (Abschluss 1984). Mit einem Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft absolvierte er Forschungsaufenthalte an der Université Pierre et Marie Curie in Paris und an der University of California in San Diego. Anschließend arbeitete Onur Güntürkün als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz, wo er sich 1992 habilitierte. Im darauffolgenden Jahr kam er als einer der jüngsten Professoren Deutschlands zurück an die RUB. Zusammen mit Kollegen gründete Onur Güntürkün 1996 das DFG-Schwerpunktprogramm „Sensomotorische Integration“, das mit großem Erfolg die gemeinsame Forschung von Neurobiologen und Experimentalpsychologen förderte. Er war Mitbegründer und von 2005 bis 2008 Sprecher der International Graduate School of Neuroscience der RUB, gründete zwei BMBF-Forschungsverbünde und eine DFG-Forschergruppe, war acht Jahre lang gewähltes Mitglied im DFG-Fachkollegium Psychologie und ist seit 2009 Mitglied des DFG-Senatsausschusses für die Sonderforschungsbereiche.

Zur Forschung

Wahrnehmen, Lernen und Entscheiden – wie das Gehirn diese Prozesse hervorbringt, untersucht Onur Güntürkün auf der Verhaltensebene, neuroanatomisch sowie mit elektrophysiologischen und bildgebenden Verfahren. Dabei interessiert er sich vor allem für die Asymmetrie zwischen linker und rechter Gehirnhälfte, über die bei Menschen kaum etwas bekannt ist. Primär arbeitet der Biopsychologe mit Tauben, da ihr Sehsystem ähnliche Rechts-Links-Unterschiede aufweist wie das des Menschen – sowohl anatomisch als auch funktionell.

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