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Porträt Christopher Kyba

Prof. Dr. Christopher Kyba

Prof. Dr. Christopher Kyba hat 2025 eine Heisenberg-Professur erhalten. Er erforscht die Erde aus der Ferne.

Nach einem Bachelor-Abschluss in Physik an der University of Alberta promovierte Christopher Kyba 2006 an der University of Pennsylvania. Im Anschluss arbeitete er als Postdoc am Department of Radiology des dortigen Universitätsklinikums und wechselte 2009 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Freie Universität Berlin. 2013 bis 2014 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, 2014 bis 2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und zwischen 2022 und 2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ruhr-Universität Bochum. Am 1. Oktober 2025 kam er mit einer Heisenberg-Professur an die RUB.

Informationen aus der Beobachtung nächtlicher Lichter gewinnen – das ist das Spezialgebiet von Christopher Kyba. In seinem Fall stammen viele der Daten aus Satellitenbildern. Aus ihnen kann man viele Informationen gewinnen; zum Beispiel gibt die Beleuchtung Aufschluss über menschliche Aktivitäten, den Wohlstand der Bevölkerung und vieles mehr. Diese Daten kann man beispielsweise nutzen, um die Bevölkerungsentwicklung oder die Entwicklung des Bruttosozialprodukts nachzuvollziehen, und das mit besserer Ortsauflösung als sie mit traditionellen Methoden möglich ist, und auch in Ländern, die diese Daten nicht erheben oder nicht teilen.

Aktuell gewinnen die Forschenden die nötigen Bilder aus dem All vor allem über zwei Satelliten: einen US-amerikanischen und einen chinesischen. Der US-Satellit macht jede Nacht Bilder der gesamten Erdoberfläche – allerdings in schlechter Auflösung. Der chinesische Satellit liefert eine bessere Auflösung und bessere Farbinformationen, nimmt aber nur kleine Teile der Erde auf. Christopher Kyba träumt deswegen von einem hochmodernen, sehr empfindlichen europäischen Satelliten für die Nachtlichtbeobachtung.

Neben der Satellitenerkundung setzt Kyba auch auf die Mitwirkung von Nicht-Wissenschaftler*innen. Für seine Citizen-Science-Projekte wurde er bereits ausgezeichnet. In den kommenden Jahren hofft er, weitere Bürgerforschungsprojekte starten zu können.

Gut zu wissen

Das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die alle Voraussetzungen für die Berufung auf eine Langzeit-Professur erfüllen, sich auf eine wissenschaftliche Leitungsposition vorzubereiten und während der Förderung eigene Forschungsthemen zu bearbeiten.

Bildliche beispielhafte Darstellung eines Dokuments.
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