Daniel Gutzmann schloss sein Studium der Deutschen Philologie, Philosophie und Indologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz 2008 mit dem Master ab. 2013 stellte er seine Dissertation fertig, die er an der Goethe-Universität Frankfurt am Main geschrieben hatte. 2018 habilitierte er sich an der Universität zu Köln, wo er zuvor bereits als Vertretungsprofessor gearbeitet hatte. Anfang 2022 wechselte er auf die Heisenberg-Professur „Germanistische Linguistik, insbesondere Sprachsystem des Deutschen“ der Ruhr-Universität Bochum.
Sein Spezialgebiet ist die Semantik; grundlegende Fragen nach sprachlicher Bedeutung stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Daneben beschäftigt sich Gutzmann mit Pragmatik, also damit, wie die Bedeutung von Sprache durch den Einfluss des Kontextes, in dem eine Äußerung gemacht wird, bestimmt oder verändert wird, und was man mit Sprache alles tun kann; beispielsweise lügen oder jemanden beleidigen. Für die sogenannte expressive Sprache, die die Einstellung von Sprecherinnen und Sprechern ausdrückt und oft emotional ist, ist er Spezialist.
In seiner aktuellen Forschung im Rahmen des Heisenberg-Projektes beschäftigt er sich insbesondere mit der Frage, wie der Begriff des Kontextes theoretisch und formal modelliert werden kann für Gespräche, in denen mehr als zwei Personen involviert sind. Wie und durch welche Mittel – Ausdrücke, Gesten, Blicke – können beispielsweise Sprecherinnen und Sprecher wechseln oder Hörerinnen und Hörer aktiviert werden? Um diesen Fragen nachzugehen will Daniel Gutzmann Methoden der formalen Semantik/Pragmatik mit Ansätzen aus der Diskurs-/Gesprächslinguistik kombinieren.