Gregor Leander forscht an der Fakultät für Informatik und ist Mitglied im Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit.
ERC Advanced Grant 2023
Die Sicherheit von Verschlüsselungsverfahren wurde bislang häufig durch Versuch und Irrtum herausgefunden. Gregor Leander möchte im Projekt SymTrust Chiffren designen, die von Anfang an mit guten Sicherheitsargumenten ausgestattet sind.
Kryptografie, also die Verschlüsselung von Informationen, beschützt uns jeden Tag und macht sich selten bemerkbar. Würden Daten nicht durch mathematische Verfahren verschlüsselt werden, könnte jeder auf sie zugreifen. Die Inhalte von Chats würden genauso offenliegen wie die Daten des Online-Bankings. Um die immer größer werdenden Datenmengen zu sichern, braucht es besonders starke kryptografische Lösungen, die in der Praxis schnell und effizient arbeiten und gleichzeitig absolut sicher sind. Diese entwickelt Gregor Leander von der Fakultät für Informatik und vom Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit in seinem Forschungsprojekt "Trust-by-Design – Strong Security Arguments for Symmetric Key Cryptography", kurz SymTrust. Er widmet sich in seiner Forschung der Symmetrischen Kryptografie, die mit einem gemeinsamen geheimen Schlüssel arbeitet, den nur Empfänger und Sender kennen. Wichtig ist ihm dabei, dass es für die neu entstehenden Verfahren von Anfang an gute Sicherheitsargumente gibt und dass der Designprozess nicht – wie üblich – dem Trial-and-Error-Prinzip unterliegt.
Bislang werden Chiffren unter dem Aspekt der Effizienz in die technische Umgebung eingebaut; erst dann wird versucht, sie anzugreifen. Falls dies gelingt, wird noch einmal nachjustiert und der Prozess beginnt von vorn. Dies kann unter Umständen Jahre dauern – Zeit, die in modernen Entwicklungsprozessen im Prinzip nicht vorhanden ist. Deshalb besteht in der Industrie immer wieder das Problem, dass die Sicherheit zu kurz kommt. Gregor Leander möchte daher Chiffren designen, die mit Sicherheitsargumenten ausgestattet sind, denen man direkt vertrauen kann, ohne jahrelang darauf zu warten.
Der Grant ist mit 2,5 Millionen Euro Jahre dotiert. Das Projekt startet im Sommer 2023.
Gregor Leander forscht an der Fakultät für Informatik und ist Mitglied im Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit.