Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer

Seit unsere Lebenswelt von vernetzten Geräten durchsetzt ist, ist die IT-Sicherheit zu einer zentralen gesellschaftlichen Frage geworden. Damit beschäftigt sich das Exzellenzcluster CASA.

Der technologische Wandel der vergangenen Jahre hat unsere Gesellschaft tiefgreifend digitalisiert und den Übergang zur Informationsgesellschaft beschleunigt. Davon profitieren Bürger*innen in vielerlei Hinsicht – doch zugleich nehmen auch die Bedrohungen zu. Cyberangriffe treffen längst nicht mehr nur Privatpersonen oder Unternehmen, sondern immer häufiger auch kritische Infrastrukturen, Krankenhäuser und öffentliche Institutionen. Angriffe werden zunehmend durch staatliche Angreifer geführt, welche geopolitische Interessen verfolgen. Das Aufkommen disruptiver Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Quantencomputing und Blockchain schafft viele neue Möglichkeiten, zugleich erhöhen sich die hiermit einhergehenden Risiken im digitalen Raum.

Das Exzellenzcluster CASA verfolgt daher das Ziel, mit herausragender Forschung die Resilienz der Informationsgesellschaft umfassend und nachhaltig zu stärken. Es ist seit 2019 unter dem Namen „Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer“ an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelt; Wissenschaftler*innen der Universität Duisburg-Essen, des Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum, der Technischen Universität Berlin sowie der Universität Bonn sind beteiligt. 2026 geht das Cluster mit den gleichen Partnern in seine zweite Förderphase unter dem Titel „Securing the Digital Society“.

„Um den realen Bedrohungen im digitalen Raum und darüber hinaus zu begegnen, wird CASA innovative Lösungsansätze aus der Cybersicherheitsforschung liefern. So wollen wir einen hoch relevanten Beitrag zum Schutz unserer Gesellschaft leisten“, erklärt CASA-Sprecher Prof. Dr. Eike Kiltz, der im Team mit den Hub-Koordinatoren Prof. Dr. Ghassan Karame, Prof. Dr. Christof Paar und Prof. Dr. Angela Sasse das Management des Clusters führt.

Das internationale Team aus Spitzenforscher*innen verfolgt unter dem Dach von CASA einen einzigartigen, interdisziplinären Ansatz: Technologische, gesellschaftliche und menschliche Aspekte der Cybersicherheit werden stets gemeinsam gedacht. Das CASA-Team ist das einzige in Europa mit der für diese Art von holistischer Cybersicherheitsforschung erforderlichen fächerübergreifenden Expertise.

In den vergangenen Jahren haben sich mit Künstlicher Intelligenz und Quantencomputern neue Herausforderungen innerhalb der Cybersicherheit ergeben, die CASA gezielt in der zweiten Förderperiode adressiert – Forschungsthemen sind dabei unter anderem Quantentechnologien und ihr Zusammenspiel mit Cybersicherheit, Techniken zur Abwehr von KI-basierter Desinformation und Wählerpolarisierung sowie innovative Maßnahmen zur Bekämpfung von Ransomware.

Ein zentrales Anliegen bleibt der Transfer von Forschung in die Praxis – ein Erfolgsfaktor bereits in der ersten Förderperiode. Das starke Partnernetzwerk umfasst globale Technologieunternehmen wie Google, Meta oder Amazon ebenso wie Nichtregierungsorganisationen und Start-ups aus dem Bochumer Ökosystem und darüber hinaus.

Besonderes Augenmerk gilt der Förderung exzellenter Nachwuchskräfte. In der neuen Förderperiode werden im Exzellenzcluster voraussichtlich rund 100 neue Stellen für Nachwuchswissenschaftler*innen geschaffen. Durch gezielte Maßnahmen zur Karriereentwicklung sowie ein gelebtes Verständnis für Chancengleichheit und Diversität zieht das Cluster seit Jahren internationale Spitzenforscher*innen an.

CASA ist das einzige Exzellenzcluster für Cybersicherheit in Deutschland. Das Cluster wird richtungsweisende Forschungsergebnisse mit nachhaltiger Wirkung auf die Praxis erzielen und als Blaupause für zukünftige Cybersicherheitsforschung dienen.

Hintergrund Exzellenzstrategie

Mit der Exzellenzstrategie sollen der Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert und die Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbar gemacht werden.

Die Exzellenzstrategie umfasst zwei Förderlinien:

  • Exzellenzcluster zur projektförmigen Förderung international wettbewerbsfähiger Forschungsfelder in Universitäten oder Universitätsverbünden und
  • Exzellenzuniversitäten zur dauerhaften Stärkung der Universitäten als Einzelinstitutionen oder als Verbünde und zum Ausbau ihrer internationalen Spitzenstellung in der Forschung auf Basis erfolgreicher Exzellenzcluster.

Neben dem Exzellenzcluster CASA wird an der Ruhr-Universität Bochum das Cluster Ruhr Explores Solvation (RESOLV) in der Exzellenzstrategie gefördert.

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