Mar Rus-Calafell wurde 1984 in Mallorca (Spanien) geboren. Sie absolvierte dort ihr Psychologiestudium an der Universität der Balearen in Palma und der Universität Barcelona. Von 2008 bis 2013 arbeitete sie als klinische Psychologin am Hospital d’Igualada in Barcelona. 2014 wurde sie an der Universität Barcelona promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Sorbonne Université (Paris, Frankreich) arbeitete sie als klinische Forscherin an der University of Oxford und am King’s College London (Großbritannien). Derzeit forscht und lehrt sie als Postdoc an der Ruhr-Universität Bochum im Team von Prof. Dr. Silvia Schneider.
Obwohl die meisten psychischen Gesundheitsprobleme in der Adoleszenz beginnen, existiert zu dieser Frage bisher nur wenig Forschung mit Jugendlichen. Hier setzt die Arbeit von Mar Rus-Calafell an. Als Sofja-Kovalevskaja-Preisträgerin wird sie der Frage nachgehen, welche psychologischen und sozialen Faktoren für anhaltende und belastende psychotische Erfahrungen bei Jugendlichen verantwortlich sind. Dazu wird sie an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Langzeitstudie und Tiefeninterviews sowie mit Laborexperimenten belastende Symptome bei Jugendlichen über einen längeren Zeitraum beobachten. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern die Basis für die Entwicklung und Erprobung neuer Behandlungsmodelle wie die digitale Therapie. Zugleich wird das Projekt jungen Menschen eine Plattform zur Verfügung stellen, die sie unterstützt und bei der Bewältigung alltäglicher Herausforderungen begleitet.