Die globale Erwärmung, der Anstieg des Meeresspiegels, Bergbau und intensive Landwirtschaft, Immobilienspekulation, Kriege und Landnahmen – all diese Entwicklungen beeinflussen und verändern die Räume und Lebenswelten, in denen Menschen sich bewegen. Diese Räume prägen die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen, die in ihnen unterhalten werden, und werden zugleich durch jene verwandelt. Mit transitorischen Räumen, mit Räumen des Übergangs, beschäftigt sich der neue geisteswissenschaftliche Hub.
Sein Ziel ist es, interdisziplinär zu erforschen, wie Konflikte, Umbrüche und ihre Folgen in spezifischen Räumen – sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart – sichtbar werden und wie mit ihnen umgegangen wird. Daraus sollen Rückschlüsse darauf gezogen werden, wie Gesellschaften auf vielfach krisenhafte Veränderungen reagieren.
Ressourcen - Verflechtungsgeschichten - materielle Praktiken
Die Forschenden gehen davon aus, dass Räume einen Schlüssel zum Verständnis von Wissen und Handeln bieten: denn an ihnen lässt sich ablesen, wie Gesellschaften organisiert sind, wie Positionen im gesellschaftlichen Gefüge verteilt werden und welche Beziehungen gepflegt werden. In drei Schwerpunkten wird untersucht, wie Räume durch den Zugang zu endlichen Ressourcen konstituiert und verändert werden, wie sich Räume des Zusammenlebens durch – oft gewaltsame – Verflechtungsgeschichten ausbilden und durch welche materiellen Praktiken in Räumen Gesellschaften und Gruppen Wissen und Erfahrung generieren und überliefern.
Um die Entstehung und den Umgang mit transitorischen Räumen zu erforschen, vereint der Hub wissensgeschichtliche, archäologische, empirische, soziologische, kultur- und kunsttheoretische Ansätze.