Heinrich Wansing hat seit 2010 eine Professur für Logik und Erkenntnistheorie an der Ruhr-Universität Bochum inne.
ERC Advanced Grant 2021
Das Projekt "ConLog" von Heinrich Wansing stellt sich der Herausforderung eines rigorosen Bruchs mit der aristotelischen Tradition.
Im 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Systeme der nicht-klassischen Logik entwickelt, darunter auch inkonsistenztolerante Logiken, die typischerweise alle Teilsysteme oder sprachliche Erweiterungen der klassischen Logik sind. Es existieren jedoch logische Systeme, die sich insofern radikal von der klassischen Logik unterscheiden, als dass sie nicht nur inkonsistenztolerant sind, sondern nicht-trivial aber widersprüchlich. Diese Logiken stehen in eklatantem Gegensatz zur logischen Orthodoxie seit Aristoteles, der das Prinzip der Nicht-Widersprüchlichkeit als das sicherste aller Prinzipien bezeichnete. Nicht-triviale widersprüchliche Logiken erlauben nicht nur Inkonsistenzen in Theorien, sondern enthalten beweisbare Widersprüche.
Das ERC Projekt von Prof. Dr. Heinrich Wansing, „Contradictory Logics: A Radical Challenge to Logical Orthodoxy“, stellt sich der Herausforderung dieses rigorosen Bruchs mit der aristotelischen Tradition, indem es systematisch kontradiktorische Logiken untersucht und entwickelt. Wenn bereits die einer wissenschaftlichen Theorie zugrunde liegende Logik beweisbare Widersprüche aufweist, erfordert dies einen Paradigmenwechsel in unserem Verständnis respektabler logischer Systeme und akzeptabler wissenschaftlicher Theorien. Ziel des Projektes ist es, ein tiefgreifendes Verständnis bestimmter nicht-trivialer inkonsistenter logischer Systeme zu erlangen.
Das Projekt startet 2021.
Heinrich Wansing hat seit 2010 eine Professur für Logik und Erkenntnistheorie an der Ruhr-Universität Bochum inne.